Tonproduktion
Die menschliche Stimme wird durch das Zusammenwirken der beiden Stimmbänder im Kehlkopf und dem Ansatzrohr erzeugt.
Der Kehlkopf stellt den oberen Abschluss der Luftröhre dar, er liegt vorne im Hals und ist besonders bei Männern oft deutlich als Adamsapfel zu erkennen. Im Kehlkopf sind die beiden Stimmlippen gespannt, komplexe Muskel- und Gewebeschichten, deren Stellung durch Muskeln, Knorpel und Gelenke verändert werden kann. Die Stimmlippen können die Luftröhre bis auf einen kleinen Spalt verschließen. Diese engste Stelle im Kehlkopf bezeichnet man als Stimmritze (Glottis). Die Stimmritze wird zum Atmen durch Abduktion der entspannten Stimmlippen weit geöffnet, damit die Luft ungehindert ein- und ausströmen kann. Um stimmhafte Töne zu erzeugen, versetzt die aus der Lunge strömende Luft die Stimmlippen in Schwingungen, ähnlich dem Rohrblatt eines Holzblasinstrumentes. Je entspannter die Stimmlippen sind, desto langsamer schwingen sie und der Grundton des Klanges wird tiefer. Sind sie angespannter, schwingen die Stimmbänder schneller und der Ton wird höher.
Der im Kehlkopf produzierte primäre Kehlkopfklang wird nun im Ansatzrohr verändert. Unter dem Ansatzrohr, auch Vokaltrakt benannt, versteht man die lufthaltigen Räume oberhalb der Stimmlippen (Rachen, Mund- und Nasenraum).
Die Tonhöhe des Grundtons der menschlichen Stimme liegt für die männliche Stimme bei etwa 125 Hz, für die weibliche bei etwa 250 Hz.
Kleine Kinder haben eine Tonlage um 440 Hz. Ursache dieser Unterschiede ist die unterschiedliche Größe des Kehlkopfes und damit der Länge der Stimmlippen. Der Stimmumfang beträgt 1,3 - 2,5 Oktaven. Der Frequenzbereich der menschlichen Stimme mit den Obertönen beträgt etwa 80 Hz bis 12 kHz. In diesem Frequenzgang befinden sich Frequenzabschnitte, die für die Sprachverständlichkeit, die Betonung der Vokale und Konsonanten sowie Brillanz und Wärme eine Rolle spielen.
Während des Stimmbruchs, meist etwa im Alter von 11 bis 13 Jahren, werden bei Jungen und Mädchen die Stimmlippen dicker und länger, die mittlere Sprechstimmlage sinkt dabei bei Jungen um eine Oktave, bei Mädchen um eine Terz, der Stimmumfang erhöht sich auf etwa 2 Oktaven.
Quelle: Wikipedia