1.) Atme tief!

Bemühe dich, dein Atemvolumen möglichst auszuschöpfen und weiter zuvergrößern. Je größer dein Lungenvolumen ist, desto mehr Sauerstoff und Lebenskraft kannst du mit einem Ein-Atemzug aufnehmen und desto langsamer brauchst du nur zu atmen.

  • EINATMEN:

Erst senkt sich das Zwerchfell (Atemmuskel) ab und der Bauch-Flanken-Bereich weitet sich, dann erst spürst du die Ein-Atemluft im Brustraum (Lunge)!

  • AUSATMEN:

Zuerst aus der Brust und dann aus dem Bauch wieder ausatmen.
Den Flanken- und tiefen Rückenbereich spürst du am längsten.

Idealerweise atmest du schließlich in alle Richtungen ein und aus. So wie ein Luftballon, der sich in alle Richtungen ausdehnt, so kannst du auch in alle Richtungen in deinen Rumpf ein- und ausatmen und dieses trainieren.

2.) Atme weich, fein und ruhig!

Atme möglichst langsam.  
Stell dir vor, vor deinem Mund ist eine Kerze. Bemühe dich so zu atmen, dass sie nicht flackert. Stell dir ein ganz weiches Fell oder Samttuch vor, so weich soll sich dein Atem anfühlen.

3.) Atme metrisch gleichmäßig!

In der Basisatmung genauso lange einatmen wie ausatmen. 
Eine sinnvolle Möglichkeit um dies zu kontrollieren ist es, während des Ein- und Ausatmens zu zählen - zum Beispiel 5 Sekunden einatmen und 5 Sekunden ausatmen. Später dann 6 Sekunden einatmen und 6 Sekunden ausatmen.

Irgendwann - nach monatelangem Training bis du dann vielleicht bei 15 Sekunden Einatmen und 15 Sekunden Ausatmen angelangt und so weiter. Gehe dabei bitte sehr behutsam und vorsichtig mit dir um und achte stets auf dein Wohlbefinden. Jedes Leistungs- oder Erfolgsdenken schadet hierbei. Achte darauf, dass du keinen Sauerstoffmangel oder -überschuss bekommst. Weniger ist mehr. 
(Weniger Leistungswillen ist mehr.)

4.) Atme rund (Kreisatmung)

Gestalte mit beiden Händen und Armen einen Kreis (vor oder neben deiner Körpermitte / in der inneren Wahrnehmung unterhalb des Bauchnabels).

  • Aktionspunkte/Aktionszeiten:
    • Einatmen = aufwärts / vor
    • 1.Umkehrpunkt = Ruhemoment, bei dem nur Herz- und Blutkreislauf weiter fließen
    • Ausatmung = abwärts / rück
    • 2.Umkehrpunkt  = Ruhemoment, Atem- u. Halsmuskulatur l ö s e n

Die 4 Aktionspunkte haben keinen eigenen Beginn und Schluss, sondern: alles fließt ineinander. (Ein- und Ausatmung wie in Abschnitt 3. beschrieben!)
Du kannst dir auch das Meer vorstellen, wie es in gleichmäßigen, ruhigen, großen Wellen langsam auf und ab geht.

5.) Atme verbunden!

Werde dir des Momentes des Umkehrpunktes bewusst und genieße ihn. An diesem Null-Punkt ist es ganz still im Körper und in der Seele. Dann bist du jenseits der Dualität.
Wie ein stiller spiegelglatter See, in dem sich der Himmel spiegeln kann. (Bei  Meereswellen sind dies die Momente in denen das Wasser ganz oben auf der Welle oder ganz unten vor der nächsten Welle waagerecht ist.)
 
Je ruhiger und je langsamer du atmen kannst - ohne Sauerstoffmangel! – desto länger dauern diese Momente. 

bearb.v. 
Prof. Reinhart Gröschel <ZENTRUM der menschlichen STIMME> (1/2010)

Quellen: